Luft

‘ Sie behandelte ihn wie Luft .’ – Wir wissen was damit gemeint ist: jemanden wie Luft behandeln, bedeutet ihn nicht wahrzunehmen, der Person keine Bedeutung zumessen. Luft wird hier also mit ‘nicht- existierend’, ‘nicht vorhanden sein’, gleichgesetzt.
Luft ist aber allgegenwärtig, ohne Luft ist Leben nicht möglich- das merken wir spätestens, wenn uns die Luft ausgeht oder die Luft dünn wird, wir nach Luft ringen. Luft ist meist farb- und geruchlos. Luft kann aber auch einen leicht gelblichen Ton annehmen bei Sandverwehungen oder im Nebel wird sie weiss- gräulich. Luft trägt uns Gestank oder liebliche Gerüche entgegen.
Schon die griechischen Naturphilosophen hielten Luft für eines der vier Grundelemente des Lebens, nebst Wasser, Erde und Feuer.

Luft ist ein Gasgemisch der Erdatmosphäre. Sie besteht hauptsächlich aus Sauerstoff und Stickstoff, wenig Argon und Kohlenstoffdioxid. Dazu mischen sich feste und flüssige Aerosole, Staub und biologische Teilchen (Pollen, Pilze, Farnsporen).

Luftverschmutzung ist eine Veränderung der natürlichen Zusammensetzung der Luft, insbesondere durch Russ, Staub, Aerosole, Dämpfe oder Geruchsstoffe. Von grosser Bedeutung sind erhöhte Ozonwerte für den Smog und Schwefeldioxidkonzentrationen für den sauren Regen.

Der Mensch atmet bis zu 12’000 Liter pro Tag ein und aus. Nur ca. ein Viertel des Sauerstoffes der pro Liter eingeatmeten Luft wird vom Körper aufgenommen. Beim Menschen können durch kurzfristige oder langfristige Exposition mit Luftschadstoffen ernsthafte gesundheitliche Probleme verursacht werden. Bei kurzfristiger Belastung mit Luftschadstoffen kann sich bei Menschen die bereits an Lungen- oder Kreislaufbeschwerden leiden, der Gesundheitszustand massiv verschlechtern. Längerfristige Schadstoffbelastung führt ihrerseits zu chronischen Erkrankungen der Atemwege, insbesondere Asthma und COPD, und des Herz-Kreislaufsystems.

In den meisten westlichen Industrieländer hat sich die lokale Luftverschmutzung aufgrund gesetzlicher Vorgaben etwas verbessert. Stark zugenommen haben aber der Ausstoss von Treibhausgasen wie Kohlenstoffdioxid, Mikroplastikteilchen und Pestizidverwehungen. Besonders viel Mikroplastikteilchen wurde über London nachgewiesen. Pestizide werden nachweislich über weite Distanzen von der Luft verfrachtet.

Wie müssen uns überlegen, wie wir uns als Gesellschaft aber auch uns als Einzelindividuum vor den schädlichen Veränderungen der Luft schützen können. Behandeln wir Luft nicht wie Luft!