Monika Bénayat

Umwelthormone

Das Hormonsystem ist an der Steuerung nahezu aller Körperfunktionen beteiligt, etwa an der Energieproduktion und -nutzung, an der Blutdruckregulation und an der Regulation des Elektrolythaushalts. Reaktionen auf Notfallsituationen (Hunger, Stress, Infektionen) werden hormonell gesteuert, ebenso die Stimmung, das Verhalten, das Wachstum, die Entwicklung und die Fortpflanzung. Das Hormonsystem wird von zahlreichen inneren und äußeren Faktoren beeinflusst. Viele natürliche und synthetische Substanzen können darauf einwirken, wenn sie in den Körper gelangen. Kritische Dosen können so einerseits bestimmte hormonabhängige Körperfunktionen direkt stören. Manche Stoffe können auch das Hormonsystem während empfindlicher Entwicklungsphasen beeinflussen, zum Beispiel bei Ungeborenen während der Schwangerschaft, und so die Gesundheit dauerhaft schädigen. Solche synthetischen oder natürlichen Substanzen, die schädliche Wirkungen auf das Hormonsystem haben können, werden als endokrine Disruptoren...

Vögel machen glücklich

Können Sie sich eine Welt ohne Vögel vorstellen? Kein Gezwitscher und Gesang mehr. Kein Geraschel in den Blätter, kein Vogelzug am Himmel und kein Flattern in den Baumkronen. Furchtbar traurig. Ich habe einen Garten. Bis vor einigen Jahren mit ödem Rasen der im Sommer verdorrte- und ohne ein einziges Lebewesen. Als ich anfing meinen konventionellen Garten zu einem Naturgarten umzustrukturieren, einheimische Sträucher und Blumen pflanzte, profitierten bald Insekten vom neuen Angebot - und mit ihnen kamen auch die Vögel. Seither habe ich eine Menge neuer Haustiere: meine Gartenvögel. Ich liebe es sie zu beobachten. Ist es  an einen Nachmittag still und kein einziger Vogel zeigt sich im Garten, bin ich beunruhigt  und ich frage mich wo sie denn geblieben sind. Manchmal bin ich auch etwas eifersüchtig auf meine Nachbarn, dann, wenn 'meine' Vögel alle im Garten gegenüber sind da sie frisch Futter ausgestreut haben. Menschen sind glücklicher wenn sie in einer Gegend mit besonders viel...

Für Sie gelesen: Der Kuhmagen könnte ein Plastikproblem lösen

Plastik in der Natur ist ein grosses Problem für die Umwelt und die Ökosysteme. Plastik baut sich nicht ab und zirkuliert deshalb während Jahrzehnten im Wasser und auf/ in dem Boden. Plastik wird von vielen Tieren  gefressen, füllt den Magen ohne zu sättigen und zu nähren, die Tiere verhungern mit vollem Magen- besonders sehen wir dies bei den Meerestieren. Auch Kühe fressen die achtlos liegen gelassen Plastikabfälle auf der Weide und Wiesen. Eine Studie der Universität Bodenkultur in Wien zeigt nun, dass gewisse Bakterien die in den Pansen der Kühe leben, gewisse Plastiksorten zersetzen können. Im Labor wurden drei verschiedene Polyester- Arten erfolgreich mit diesen Bakterien zersetzt. Im Vergleich zu anderen ähnlichen Studien mit einzelnen Mikroorganismen sei die Pansenflüssigkeit effektiver: das Zusammenwirken der Bakterien und Enzyme in der Flüssigkeit ist wirksamer als nur einzelne Bakterien oder einzelne Enzyme.                                    September 2021, Luzern...

Bleifrei

Im Echo der Zeit, Schweizer Radio, wurde am 30.08.2021 berichtet, dass der letzte Tropfen bleihaltiges Benzin aufgebraucht wurde. In Algerien wurde das letzte bleihaltige Benzin «verfahren». Autofahren ohne Blei-Benzin – das war lange nicht denkbar. Seit den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts wurde das Schwermetall dem Treibstoff beigesetzt, um Ventile zu schonen und die Motoren schneller auf Touren zu bringen. Dass Arbeiter in der US-Automobilindustrie schon damals an Bleivergiftungen starben, dass das freigesetzte Blei in der Luft die intellektuelle Entwicklung von Kindern beeinträchtigt und zu starken Umweltschäden führt, wurde jahrzehntelang weitgehend ignoriert. Erst die Diskussion um das Waldsterben in den 1980er-Jahren führte zu einem Umdenken. Das Stickoxid wurde als Verursacher des Waldsterbens verantwortlich gemacht. Um die Luft von Stickoxiden zu reinigen, mussten Autos fortan mit Katalysatoren fahren. Und weil die Katalysatoren mit verbleitem Benzin nicht...

Klimawandel und Asiatische Tigermücke

Klimaveränderung und die Asiatische Tigermücke Durch die regelmässigen Regenfälle der letzten Wochen sind viele Wasserstellen mit stehendem Wasser entstanden, die den Mücken und damit auch den Tigermücken als Brutstätten dienen. Zudem haben wir aktuell hochsommerliche Temperaturen. Dies beiden Faktoren können zu einem rasanten Anwachsen der Mückenpopulationen führen. In der Schweiz sind momentan drei verschiedene gebietsfremde, invasive Mückenarten nachgewiesen: die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus), die Japanische Buschmücke (Aedes japonicus) und die Koreanische Buschmücke (Aedes koreicus). Aus medizinischer Sicht hat die Asiatische Tigermücke die grösste Bedeutung, da sie, abgesehen von ihrer enormen Lästigkeit, Krankheitserreger wie Dengue-, Chikungunya oder Zika-Viren übertragen kann. Die Asiatische Tigermücke stammt ursprünglich aus Südostasien, wo sie als Waldbewohner vor allem in Baumhöhlen brütet. Mit zunehmender Verbreitung durch die Erschliessung von Waldgebieten als...